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Einleitung
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Dampfbetrieb
(1898-1918)
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Elektrischer Betrieb (1925-1989) -
Von der Stadtbahn
zur U4 -
Von der Stadtbahn
zur U6
Einleitung
Die Stadtbahn war seit der Übernahme
der Strecken durch die Stadt Wien im Jahre 1925 von den BBÖ
(Österreichische Bundesbahnen) aufgrund ihrer Betriebsführung etwas
recht Ungewöhnliches.
Einige Punkte dazu:
1.
Vollbahnstrecken die mit straßenbahnähnlichen
Garnituren betrieben wurden
2. die Übersetzmöglichkeit der Garnituren an einigen Stellen im Netz auf
das Netz der Straßenbahn
3. der dadurch möglich gewordene Mischbetrieb in Form zumindest einer
Linie (18G) zwischen 1925-1945 machten die Wiener Stadtbahn in Europa zu
einem Pionier im öffentlichen Personennahverkehr
Es entstand dadurch zur damaligen Zeit in Wien ein System, in der das Konzept der Kombination von
verschiedenen Schienensystemen vollzogen wurde. Solche Systeme gelten
heute als eines der erfolgreichsten Modelle, um den ausufernden Individualverkehr in Großstädten Einhalt zu bieten.
Trotz der bestehenden völligen
Unabhängigkeit der Strecken vom Individualverkehr erfolgte niemals die
Umbenennung der "Stadtbahn" in "U-Bahn" oder die vollständige
Integration der Strecken in das Netz der Straßenbahn. Dadurch hätte sich
ein Schnellstraßenbahnnetz realisieren lassen.
Ab 1976 wurden die
meisten Stadtbahnstrecken nach etappenweisen Umbau in das neu zu
realisierende U-Bahnnetz integriert. Aufgrund der Streckenausführung
konnte das bei der Gürtelstrecke der Stadtbahn nicht erfolgen, so dass
das Netz aus Zeiten des Dampfbetriebes der Stadtbahn heute in 3 Teile zerrissen ist.
Das sind die U4, U6 und die Vorortelinie, die aber nie von der Stadt
übernommen wurde und heute als S45 in das Schnellbahnnetz der ÖBB
(Österreichische Bundesbahnen) integriert ist.
Dampfbetrieb (1898-1918) Nach mehreren Anläufen, Pläne reichen dazu
bis in die Vierziger des 19. Jahrhunderts zurück, wurde unter dem
(welt)berühmten Architekten Otto Wagner zwischen 1893-1901 die Stadtbahn realisiert. Es
handelte sich dabei um reine Vollbahnstrecken.
Die Strecken und ihre Eröffnungsdaten:
Streckenname |
Streckenverlauf |
Eröffnung |
Länge (km) |
Linie in
den 2. Bezirk |
Hauptzollamt (heute: Bahnhof
Wien Mitte) - Praterstern |
1859 |
|
Vorortelinie |
(Hütteldorf -) Penzing - Heiligenstadt |
11.05.1898 |
9,5 |
Gürtellinie |
Meidling(er) Hauptstraße -
Heiligenstadt |
01.06.1898 |
8,4 |
obere und
untere
Wientallinie |
Hütteldorf - Meidling(er)
Hauptstraße -
Hauptzollamt (heute: Bahnhof Wien Mitte) |
01.06.1898 und
30.06.1899 |
10,8 |
Donaukanallinie |
Hauptzollamt (heute: Bahnhof
Wien Mitte) - Heiligenstadt |
06.08.1901 |
5,6 |
Verbindungsbogen |
Übersetzmöglichkeit von Gürtel-
auf die
Donaukanallinie und umgekehrt |
06.08.1901 |
1,2 |
Beim Bau der Strecken war
es erklärtes Ziel, die einzelnen
in Wien existierenden (Kopf)Bahnhöfe (Westbahnhof, Bahnhof Wien
Hauptzollamt, Hütteldorf, Heiligenstadt) miteinander zu verbinden. Hauptsächlich aus militärischen
Erwägungen um schnellere Truppenbewegungen zu ermöglichen, weniger um einen leistungsfähigen Personennahverkehr
zwischen den Bahnhöfen anbieten zu können. Durch die zeitgleiche
Regulierung des Wienfluss und Ausbaus des Donaukanals beim Bau der
Stadtbahnstrecken, sollte der finanziellen Situation Rechnung getragen
werden. Es resultiert daraus die Streckenführung der Wiental- und der
Donaukanallinie.
Durch den größeren finanziellen Aufwand bei der Realisierung der
einzelnen Strecken/Stationen, konnte ein ursprünglich wesentlich
umfangreicheres Stadtbahnnetz, nicht mehr realisiert werden. Was dadurch
z. T. heute noch an Schnellverbindungen in Wien fehlt, ist ein Gewinn
für jeden Liebhaber der von Otto Wagner gestalteten Bauten, die im Stil
von späten Historismus und frühen Jugendstil gehalten sind.
Die Eröffnung erfolgte zu
einer Zeit als sich die internationale Straßenbahntechnologie bereits im
elektrischen Zeitalter befand. Durch den konsequenten Ausbau des
Straßenbahnnetzes, das über Parallelstrecken zur Stadtbahn verfügte (s.
unten
Linie 8),
die recht großen Intervalle im Vergleich zur Straßenbahn, kein
einheitlicher Tarif mit der Straßenbahn sondern ein höherer und die
Rußverschmutzung ließen die anfangs hohen Fahrgastzahlen der Stadtbahn kontinuierlich
sinken. Während des 1. Weltkriegs kam es zu Betriebseinschränkungen bis
am 08.12.1918 aufgrund Kohlemangels der Betrieb gänzlich eingestellt
wurde.
Elektrischer Betrieb (1925-1989) Nach dem Ende der Nachkriegs-Inflation, mit Einführung des
Schillings als neuer Währung, und der damit eintretenden stabileren
wirtschaftlichen Verhältnisse zeigte die Gemeinde Wien Interesse an der
Übernahme der Stadtbahnstrecken.
Die Strecken sollten nicht nur elektrifiziert werden, sondern es sollte
auch ein Ausbau des Netzes erfolgen.
Der am 13.03.1924 zwischen der Gemeinde Wien und der BBÖ (heute:
Österreichische Bundesbahnen) unterzeichnete Pachtvertrag enthielt eine
30-Jahr-Klausel, der es den BBÖ ermöglichen sollte, diesen nach zehn
Jahren vorzeitig auflösen zu können, wenn die Strecken für die
Errichtung eines Schnellbahnsystems benötigt würden. Ursprünglich wollte
man die Strecken nämlich nur mit Straßenbahngarnituren betreiben. Durch
diese geplante Degradierung der Strecken kam es u. a. zu dieser Klausel.
Unter diesen Bedingungen wollte man, dass
der anzuschaffende Fuhrpark (Type N / n(1)) mit dem des großen
städtischen Straßenbahnnetz kompatibel sein sollte (zweiachsige Trieb-
und Beiwagen), um diesen bei Kündigung/Ablauf des Pachtvertrages
flexibel bei der Straßenbahn einsetzen zu können.
Die umfangreichen Umbauarbeiten des
Stadtbahnnetzes, welches folglich von einem Vollbahnbetrieb auf Betrieb
mit Straßenbahnwägen umgestellt wurde, erfolgte in den Jahren 1924/25.
Durch diese Umbauten wurden die Gleisverbindungen zum BBÖ-Netz beim
Hauptzollamt (heute: Landstraße/Wien Mitte), in Hütteldorf und Heiligenstadt
gekappt.
Bei den Endstationen Hütteldorf bzw. Heiligenstadt wurde für den
Wagenpark je ein Betriebsbahnhof errichtet, für einen flüssigeren
Betrieb zudem Gleisschleifen.
So
entstand ein neues völlig unabhängiges Verkehrsmittel, das mit dem
Straßenbahnsystem verknüpft wurde (Linie 18G, 18G = Straßenbahnlinie 18
über die Gürtelstrecke). Hierzu wurden Gleisverbindungen beim später
gebauten Betriebsbahnhof Michelbeuern (diese Gleisverbindung besteht noch heute)
und bei der Station "Gumpendorfer Straße" (Rampen heute noch erkennbar)
errichtet. Eine zusätzlich geplante Verbindung in Hietzing wurde nicht
realisiert.
Die
erste Teilstrecke der elektrifizierten Stadtbahn wurde am 03.06.1925
eröffnet. Bis zum 20.10.1925 war dann das gesamte Netz in Betrieb. Als
Signale für die einzelnen Linien wurden die Anfangsbuchstaben der betreffenden Teilstrecken,
abhängig von der Fahrtrichtung, kombiniert:
G: Gürtellinie
D: Donaukanallinie
W: Wientallinie
Linie |
Von 1925 (Linie G ab 1926) bis 1945
verkehrten folgende Linien (Streckenverlauf): |
DG |
Wiental ab Hietzing - Donaukanal
- Verbindungsbogen - Gürtel - Meidling Hauptstraße |
GD |
Meidling Hauptstraße - Gürtel -
Verbindungsbogen - Donaukanal - Wiental bis Hietzing |
G |
Hütteldorf - Wiental -
Gürtel - Heiligenstadt (sonn- und feiertags
ganztätig, ab 1927 auch in der HVZ) |
WD |
Hütteldorf - Wiental -
Donaukanal - Heiligenstadt |
18G
|
Ostbahnhof - Straßenbahnstrecke
118 - Gürtel - Heiligenstadt
(bis 1926 bei Betrieb der Linie G eingestellt, ab 1927 bei Betrieb der Linie G nur Ostbahnhof - Severingasse) |
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Markantes Merkmal der Stadtbahn war neben
der Architektur der Strecken und Stationsgebäude, die Farbgebung des Fuhrparks. Ursprünglich
weiß-rot wurde dieser ab 1929 wegen des Bremsstaubs und der damit verbundenen
optischen Beeinträchtigung der Garnituren gänzlich rot lackiert.
Mit Einführung eines einheitlichen Tarifs
mit der Straßenbahn nach Eröffnung des gesamten elektrischen Betriebs, wurde
die Stadtbahn ein Erfolg, wenn es auch in Folge zu keinem Ausbau des
Netzes kam und es sich bei den Linien nur um Tangentiallinien handelte,
wodurch das Zentrum der Innenstadt nicht erreicht wurde. Erst mit der U1
erreichte 1978 ein schienengebundenes Verkehrsmittel das Herz der Innenstadt, den
Stephansplatz.
1934 ging die Stadtbahn nach vorzeitiger
Kündigung des Pachtvertrags in den Besitz der Stadt Wien über. Ab diesem
Zeitpunkt hätte die Stadt Wien das Netz ihren Bedürfnissen entsprechend
umgestalten können (eigener Fuhrpark, neue Strecken), was aber bis zum
Ende der Stadtbahn 1989 nicht erfolgen sollte.
Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938 wurde
die Stadtbahn, wie einige Bahnabschnitte des nun Ostmark genannten
Landes, nicht von Links- auf Rechtsverkehr umgestellt, da deren Strecken allesamt auf eigenen
Gleiskörpern verliefen.
Während des 2. Weltkriegs wurde die
Infrastruktur der Stadtbahn schwer in Mitleidenschaft gezogen. Am
schwersten betraf dies den Betriebsbahnhof bzw. die Station
Heiligenstadt und die Zufahrtsstrecken. Während bei den
Stationen, die stark zerstört wurden, bis zu deren Wiederaufbau einfach nicht gehalten wurde, konnte Heiligenstadt erst 1954 wieder
erreicht werden. Zwischen 1945-1954 verkehrten daher alle Linien über
den Verbindungsbogen.
Linie |
Von 1954 bis 1976 verkehrten folgende
Linien (Streckenverlauf): |
DG |
(Hütteldorf -)* Wiental ab
Hietzing - Donaukanal
- Verbindungsbogen - Gürtel - Meidling Hauptstraße |
GD |
Meidling Hauptstraße - Gürtel -
Verbindungsbogen - Donaukanal - Wiental bis Hietzing (- Hütteldorf )* |
G |
(Hütteldorf - Wiental -)* Meidling Hauptstraße
- Gürtel - Heiligenstadt |
WD |
Hütteldorf - Wiental -
Donaukanal - Heiligenstadt |
*: Betrieb nur an
bestimmten Tagen und/oder in der HVZ (Linien DG, GD nur bis
1966) |
Nachdem die größten
Schäden im Netz behoben waren, kam es aus finanziellen Gründen zu einer
wenig zukunftsorientierten Modernisierung des Wagenparks. Auf den alten
Untergestellen wurden statt den alten Holzkästen nun Stahlkästen
aufgebaut. Aus der Type N / n(1) entstand die Type N1 / n2.
Während der Errichtung eines Schnellbahnnetzes in Wien scheitert in den
60ern der Versuch der ÖBB (Österreichische Bundesbahnen) die inzwischen
im städtischen Besitz befindlichen Stadtbahnstrecken wieder zu erwerben
und in das zukünftige System zu integrieren.
In der Zeit zwischen dem 2. Weltkrieg und
dem Ende der 60er fallen zahlreiche Stadtbahnbauten von Otto Wagner der
Abrissbirne bzw. Bomben zum Opfer. Erst ein Umdenken in den 70ern führt
dazu, dass die noch im Originalzustand erhalten gebliebenen Bauten, nur
soweit es der U-Bahnbau notwendig macht verändert/abgerissen werden,
ansonsten aber in ihrem Grundzustand erhalten bleiben müssen, also unter
Denkmalschutz gestellt werden.
Von der Stadtbahn zur U4
Am 26.01.1968 wurde im Gemeinderat der Beschluss gefasst, ein
U-Bahn-Grundnetz zu bauen (1. Ausbaustufe), dass einzelne Strecken der
Stadtbahn enthalten sollte. Die Wiental- und Donaukanallinie (Linie WD)
sollte so zur U4 werden. Das verbliebene Stadtbahnnetz (Gürtellinie)
sollte in der 2. Ausbaustufe zur U6 werden.
Ab Ende 1972 wurde hierzu auf der Strecke
Heiligenstadt - Friedensbrücke der Probebetrieb mit einer der
zukünftigen U-Bahngarnituren (Type U) aufgenommen. Es wurde dazu dieser Abschnitt
der Stadtbahn ausgewählt, da entlang der Strecke der zukünftige
Betriebsbahnhof "Wasserleitungswiese" der U-Bahn errichtet wurde.
Die Umbauarbeiten der zukünftigen U4 von Stadtbahn- auf U-Bahnbetrieb
waren wesentlich schwieriger als bei der späteren U6 auf der
Gürtelstrecke, da die Stromversorgung von Oberleitung auf Stromschiene
gewechselt und die Bahnsteige in den Stationen erhöht werden mussten um
die U-Bahngarnituren barrierefrei betreten zu können.
Eine
zusätzliche Neuerung war, dass die U-Bahn im Gegensatz zur Stadtbahn im
Rechtsverkehr fuhr.
Ab 08.05.1976 nahm die U4 offiziell
auf diesem Streckenstück ihren Betrieb auf. Zeitgleich wurde der
Stadtbahnbetrieb auf der Strecke eingestellt, womit außer der Linie G
alle Stadtbahnlinien wie zwischen 1945-1954 wieder über den
Verbindungsbogen verkehrten.
Linie |
Von 1976 bis 1978
verkehrten folgende Linien (Streckenverlauf): |
DG |
Wiental ab Hietzing - Donaukanal
- Verbindungsbogen - Gürtel - Meidling Hauptstraße (-
Hütteldorf)* |
GD |
(Hütteldorf -)* Meidling Hauptstraße - Gürtel -
Verbindungsbogen - Donaukanal - Wiental bis Hietzing |
G |
Währinger Straße - Heiligenstadt |
GW |
Meidling Hauptstraße - Gürtel -
Verbindungsbogen - Donaukanal - Wiental - Hütteldorf |
WG |
Hütteldorf - Wiental -
Donaukanal - Verbindungsbogen - Gürtel - Meidling Hauptstraße |
*: Betrieb nur in
der HVZ |
Ab dem 03.04.1978 wurde die U4 bis zum
Schottentor verlängert. Vier Tage zuvor wurde der Stadtbahnverkehr auf
dem betreffenden Streckenstück eingestellt, wodurch kein Ringverkehr
über den Verbindungsbogen mehr möglich war. Folglich wurden die Linien
GW, WG und DG eingestellt und die Linie W (Hütteldorf - Schottenring)
nahm den Betrieb am 01.04.1978 auf. Bei jeder Verlängerung der U4 wurde die Linie W um
das entsprechende Streckenstück gekürzt.
Verlängerung der U4 um das Streckenstück:
15.08.1978: Schottenring - Karlsplatz
27.10.1980: Karlsplatz - Meidling Hauptstraße
31.08.1981: Meidling Hauptstraße - Hietzing
Die Linie W hatte ihren Betrieb bereits am
28.08.1981 eingestellt. Nach fast 4 Monaten Schienenersatzverkehr
erreichte die U4 am 20.12.1981 Hütteldorf, womit es nur mehr auf der
Gürtellinie und dem Verbindungsbogen einen Stadtbahnbetrieb gab.
Da die Gürtellinie erst mit der 2.
Ausbaustufe in das U-Bahnnetz integriert werden sollte, mussten bis
dahin neue Fahrzeuge angeschafft werden um die völlig veralteten
zweiachsigen Garnituren der Type N1 / n2 zu
ersetzen. Obwohl kein Geldmangel bestand wurden auch diesmal für einen
Stadtbahnbetrieb ungeeignete Garnituren der Type E6 / c6
(sechsachsige Zweirichtungs-Gelenktrieb- bzw. -beiwagen)
angeschafft, die über schmale Türen und nur über Stufen betreten werden
konnten. Diese Type beruht auf Konstruktionsplänen der Straßenbahntype E2 / c5,
die damals in Österreich das modernste öffentliche
Schienenverkehrsmittel darstellte.
Von der Stadtbahn zur U6
Die zweite Ausbaustufe der U-Bahn sah neben dem Neubau der U3 auch
die Modernisierung der Gürtellinie der Stadtbahn vor. Auch sollte diese
im Süden in Richtung Philadelphiabrücke (Bahnhof Meidling) und in
weiterer Folge bis nach Siebenhirten (Stadtgrenze) und im Norden bis
nach Floridsdorf verlängert werden.
Linie |
Von 1982 bis 1989 verkehrten folgende
Linien (Streckenverlauf): |
GD |
Meidling Hauptstraße - Gürtel -
Verbindungsbogen - Donaukanal bis Friedensbrücke |
G |
Meidling Hauptstraße
- Gürtel - Heiligenstadt |
Wegen der Süd-Verlängerung wurde am 13.04.1985 letztmalig der Abschnitt Meidling Hauptstraße
- Gumpendorfer Straße befahren. Im Sommer 1988 wurde der Betrieb
überhaupt eingestellt, damit die Strecke auf Rechtsverkehr umgebaut
werden konnte.
Jedoch war eine Integration der Strecke, die
am 07.10.1989 von der Gumpendorfer Straße bis zur
Philadelphiabrücke verlängert wurde und nun nicht mehr G/GD sondern U6 hieß,
in das restliche U-Bahnnetz nicht möglich, sodass es sich bei der U6
eher um eine Schnellstraßenbahn als um eine U-Bahn handelt, da sie im
Gegensatz zu den anderen U-Bahnlinien weiterhin mit Oberleitung fährt,
wenn auch auf einer eigenen Trasse.
Mit der Umbenennung folgte auch auf dieser
Strecke die in Wien übliche Praxis "U-Bahn statt Straßenbahn". Die über
sechzig Jahre parallel zu den Linien G/GD verkehrende
Straßenbahnlinie 8
(Liechtenwerder Platz - Murlingengasse)
wurde mit der Verlängerung der Strecke unter Anrainerprotesten eingestellt, obwohl beide
Verkehrsmittel für unterschiedliche Fahrgast-Typen konzipiert sind.
für Kurzstrecken:
Linie 8
für Langstrecken: Linie U6
Info am Rande: Mit der Stilllegung der Linie 8 nahm der Verkehr auf der
U6 so stark zu, dass sie in der HVZ am Rande ihrer Kapazitätsgrenze
verkehrt. Aber auch bei Störungen der U-Bahn wird die Linie 8 sehr
vermisst, da nun ein schnell verfügbares adäquates Verkehrsmittel fehlt.
|