Die
Stadt Innsbruck (ca. 130.000 Einwohner)
verfügt über den wohl vielseitigsten Straßenbahnbetrieb
Österreichs. Das Netz besteht aus zwei Stadtlinien (Linie 1 und 3), sowie aus
einer Überlandlinie (Linie 6). Die Streckenlänge des Netzes beträgt 16,5km.
Auf dem Stadtgebiet benutzen Züge der Stubaitalbahn (STB) die
Straßenbahngleise mit und verkehren so bis zum Innsbrucker Hauptbahnhof.
Zusätzlich
gab
es von 1988-2007 ein aus zwei Linien (Linien O und R) bestehendes O-Busnetz.
Dieses wurde zugunsten der Errichtung neuer Straßenbahnstrecken stillgelegt. Von 1944
bis 1976 existierte bereits einmal ein aus drei Linien bestehendes O-Busnetz.
Die
Innsbrucker Buslinien haben Buchstabensignale, aus dem Rahmen jedoch fällt die
Buslinie 4 (Hauptbahnhof Innsbruck - Hall in Tirol). Das Ziffernsignal erinnert
daran, dass auf dieser Strecke bis zum 8. Juni 1974 die Straßenbahnlinie 4
verkehrte. Grund für die Stilllegung der Strecke waren umfangreiche
Straßenausbauten bei der Reichenauer Brücke. Die
Stilllegung wurde jedoch schon wenige Jahre später bedauert.
Derzeit
erlebt die Straßenbahn in Innsbruck eine Renaissance. Neben dem Bau neuer
Stadtstrecken sollen auch zwei Überlandstrecken, darunter auch der Wiederaufbau
der Strecke nach Hall, erfolgen. Innsbruck ist der letzte
Straßenbahnbetrieb in Österreich, der noch über zumindest eine Überlandstrecke
verfügt. In Linz ist ein Anschluss des Straßenbahnnetzes an die in den 70ern und
seither (zumindest teilweise) als Museumsbahn weiterbetriebene Überlandstrecke Ebelsberg - St. Florian vorgesehen. In Wien sind
Überlandstrecken (Linie 360 nach Mödling, Linie 317 nach Groß-Enzersdorf)
leider schon seit Jahrzehnten Geschichte.
Steve Stipsits
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