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Gelenktriebwagen, Reihe 650 "Cityrunner"
(Straßenbahn)

   
   

Technische Daten der "Sechsachser"

Nummern:

651-668

Spannung (V):

600

Achsfolge:

Bo+2+Bo

Motoren (kW):

8x45

Länge:

27 m

Leergewicht:

32 t

Höchstgeschwindigkeit:

70 km/h

Sitzplätze:

51 (inkl. 3 Klappsitze)

Stehplätze:

90

Fahrzeugbreite:

2,20 m

Fahrzeughöhe:

3,4 m

Einstiegshöhe:

29 cm

Module:

5

Zielanzeige außen:

vorne, hinten und seitlich je 2 Matrixanzeigen

Zielanzeige innen:

Monitore

Anzahl Schiebetüren:

4

Häufiger Linieneinsatz:

 


1998 waren die Sechsachser, Reihe 260, über 35 Jahre alt und so war es an der Zeit neue Fahrzeuge anzuschaffen. Als "Übergangslösung" und um den Einstieg in das Niederflurzeitalter noch vor der Jahrtausendwende zu schaffen, wurden die Garnituren der Reihe 600 mit Niederflur-Mittelteilen ausgestattet.

Nach langem Ausschreibungs- und Vergabeverfahren bestellten die GVB bei der Firma Bombardier Wien Schienenfahrzeuge AG 12 (die Zahl wurde später auf 18 erhöht) Niederflurstraßenbahnen ("Cityrunner", Variante "Graz"). Die Drehgestelle lieferte Siemens Verkehrstechnik SGP Graz, die elektrische Ausrüstung die Kiepe Electric Ges.m.b.H Wien. Kosten pro Fahrzeug: ca. 1,9 Mio Euro.

Wie schon andere Tramserien wurde auch diese vollständig in Österreich produziert.

Anfangs war geplant, dass die ersten Fahrzeuge bereits im August 2000 auf dem Grazer Straßenbahnnetz verkehren sollten, doch dieser Termin war nicht zu halten. Der Termin wurde auf Dezember und schließlich auf März 2001 verschoben. 

Ein Grund für die Verzögerung war, dass im Straßenbahnnetz zahlreiche Haltestellenbereiche umgestaltet wurden um sie niederflurtauglich zu machen. So wurden bei einigen Haltestellen, wo die Straßenbahn in der Mitte der Straße verläuft, die Fahrspur auf Gehsteighöhe erhöht ("Kaphaltestellen"). Zudem wurden einige Haltestelleninseln erhöht um das Einsteigen zu erleichtern.

Auch wurde die Remise I (Steyrergasse) für ca. 8,7 Mio. Euro umgebaut.

Am 25.01.2001 wurde der erste "Stadtläufer" per LKW von Wien nach Graz geliefert. Zwei weitere folgten im Februar. Die restlichen 15 Fahrzeuge folgten im 14-Tage-Rhytmus.

Am 3. März fand ein großes Volksfest in der Remise I (Steyrergasse) statt. Als Attraktion fuhr der Oldtimer 117 auf der Strecke Remise I - Jakominiplatz ohne Zwischenhalt. 

Damit sich die Grazer ein Bild von den neuen Gelenktriebwagen machen konnten, fand ein Pendelbetrieb auf der oben genannten Strecke statt, der sehr großen Zulauf fand (die Fahrzeuge waren den ganzen Tag über zum Bersten voll).

Den regulären Betrieb nahmen die ersten Fahrzeuge am 04.03.2001 auf der Linie 4 auf. Offizielle Begründung der GVB: "Die Linie 4 ist der Remise I (Steyrergasse) am nächsten".

 

Was bei diesen Garnituren negativ auffällt ist die Sitzplatzanordnung 2+1 bei den Türen, sodass sich daraus viel zu kleine Auffangräume ergeben. Durch das sogenannte "Trauben-Syndrom" (Eigendefinition; Leute steigen nicht in das Wageninnere ein, sondern verbleiben bei den Türen) ist es in der HVZ oft nur unter Schupsen und Bitten möglich in die Straßenbahn einzusteigen.
Es beginnt immer damit, dass Leute einsteigen und bei den Türen stehen bleiben, damit sie die Straßenbahn auch sicher bei "ihrer" Haltestelle auch wieder verlassen können. Bei den meisten Leuten handelt es sich hier um den wichtigsten Umsteigeknoten der Stadt, den Jakominiplatz. Hier leeren sich die Wagen aber sowieso.

 

Zudem machen die wenigen viel zu kleinen Klappfenster die Garnituren im Sommer zum Schwitzkasten.

 
      Seite aktualisiert am Sonntag, 15. Februar 2015      
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