Zu Beginn der 1980er standen die GVB unter
starkem Druck des Verkehrsministeriums. Grund waren die noch im Normalbetrieb
eingesetzten Holzkasten-Zweiachser (Reihe
200), die schon in den Siebzigern ausgeschieden
werden hätten sollen. Aufgrund der finanziellen Situation kamen aber
Neubaufahrzeuge nicht in Frage. Da zu diesem Zeitpunkt in Wuppertal (BRD) das
dortige Straßenbahnnetz Stück für Stück eingestellt wurde, entschloss man
sich zum Kauf von achtachsigen Einrichtungsgelenktriebwagen mit der für Graz
möglichen maximalen Breite von 2,20m.
Dabei handelte es sich um 16 Großraumvierachser, die 1953/55 von DÜWAG gebaut und 1958
bis 1963 in Achtachser umgebaut wurden, sowie um 5 ebenfalls von DÜWAG nach dieser Art gebauten Achtachser. Weiters übernahmen
die GVB 1984 4 Zweirichtungs-Vierachser (3401, 3403, 3404 und 3407), die aber
aufgrund ihres schlechten Erhaltungszustandes nicht mehr aufgearbeitet und 1990
verschrottet wurden.
Nach den für Grazer
Verhältnisse erforderlichen Umbauten konnten die beiden ersten Wagen im November und
Dezember 1984 ihren
Betrieb auf dem Grazer Netz aufnehmen. 1985 folgten fünf, 1986 vier, 1987 zwei
und 1988 die letzten sieben.
Mit der Anschaffung der 20 "Wuppertaler" und den 12 Gelenktriebwagen,
Reihe
600, konnten alle noch im Betrieb eingesetzten Holzkastenwagen (Reihe
200) ersetzt werden.
Den
"Wuppertalern" schien in Graz kein Glück beschieden. 554 musste nach
nur einem halben Jahr Einsatz, aufgrund eines Zusammenstoßes, ausgeschieden
werden. Der für die GVB-Nummer 561 vorgesehene Gelenktriebwagen 3805 wurde beim
Transport nach Graz durch einen Verladefehler so stark beschädigt, sodass
dieser gar nicht erst umgebaut wurde.
Im November 1993 fielen 8 Gelenktriebwagen durch Kurzschlüsse aus. Als
Grund stellte sich ungenügende Kabelisolierung heraus. Zu lösen wäre dieses
Problem nur durch eine komplette Neuverkabelung gewesen, was jedoch aufgrund des
hohen Alters der Wagen jedoch nicht mehr in Frage kam. Bis 1997 reduzierte sich
die Anzahl der noch einsatzfähigen Wagen durch weitere Isolationsschäden,
Unfälle und einen Kabelbrand auf drei Stück. Es handelte sich dabei um die Wagen
551, 562 und 566. Mit dem Wagen 566 endete am 30.05.1997 die Ära der
"Wuppertaler" in Graz. Während alle restlichen Wagen noch im Jahre
1997 verschrottet wurden ist der Wagen 566 nun im Tramway
Museum Graz beheimatet.
Aus den Mittelteilen der
"Wuppertaler" 552, 559, 560 und 570 und aus den für die Hauptrevision
vorgesehenen bzw. Unfallwagen der
Reihe 260 entstand von 1994 bis 1998 die neue
Gelenktriebwagenreihe
580.
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