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Gelenktriebwagen, Reihe 200 "Variobahn"
(Straßenbahn)

   
   

 

Technische Daten der "Sechsachser"

Nummern:

201-245

Spannung:

600 V

Achsfolge:

Bo+2+Bo

Motoren:

8x45 kW

Länge:

27,47 m

Leergewicht:

38,4 t

Höchstgeschwindigkeit:

70 km/h

Sitzplätze:

47 (inkl. Klappsitze)

Stehplätze:

98 (4 Personen/m2)

Fahrzeugbreite:

2,30 m

Fahrzeughöhe:

3,40 m

Einstiegshöhe:

30 cm

Module:

5

Zielanzeige außen:

vorne, hinten und seitlich je zwei Matrixanzeigen

Zielanzeige innen:

Monitore

Anzahl Schiebetüren:

4

Linieneinsatz:

4, 5

 

Ende 2007 beschloss die damalige Grazer Stadtwerke AG (ab 21.05.2008 Graz AG Stadtwerke, seit 30.10.2010 Holding Graz) die Anschaffung von 45 Niederflurgarnituren des Typs "Variobahn" (Einrichtungsfahrzeug) der Firma Stadler Rail.

Zuvor wurden die Angebote von drei Anbietern engeholt:

Siemens / Elin (boten den "Ulf" an)
Bombardier / Vossloh Kiepe (boten eine neue Generation des "Cityrunners" an)
Stadler Rail - Werk Berlin-Pankow

Diese Entscheidung führte zu
Protesten der anderen Anbieter, so drohte Siemens mit der Absiedelung seines Werks in Graz.

Die Argumente, die den Ausschlag für die Variobahn gaben, sind:
niedrigste Anschaffungskosten pro Fahrgastplatz
niedrigste Betriebs- und Instandhaltungskosten
größte Fahrgastkapazität
umfassende Behindertenfreundlichkeit
fahrgastfreundliches Infotainment

Der Fahrgastraum der Variobahn wurde für körperlich eingeschränkte Personen entsprechend freundlich gestaltet (mechanische Klapprampe für Rollstühle, APEX), aber auch für Fahrgäste mit Kinderwagen bieten die zwei Mehrzweckflächen, die über Klappsitze verfügen, ausreichend Platz.

Von der Stückzahl her handelt es sich um die zweitgrößte Anschaffung in der Geschichte der Straßenbahn (s. Reihe 200 (1949-1952)). Die Gesamtkosten der Bestellung belaufen sich (vorläufig) auf 97,2 Mio. Euro (Kosten/Fahrzeug: 2,16 Mio. Euro), die größte bisher getätigte Investition im öffentlichen Verkehr in Graz.
Die Lieferung der Garnituren erfolgt (voraussichtlich) zwischen 2009-2015. Davon sollen die ersten zwölf im Monatsrhytmus und die restlichen im Zweimonatsrhythmus geliefert werden. Nach Lieferung des letzten Wagens soll der Fuhrpark bei der Grazer Straßenbahn nur mehr aus Niederflurwagen bestehen.

In der Nacht auf den 27.11.2009 wurde die erste Variobahn (Wagen 201) per Schwertransport nach Graz geliefert. Ab 26.01.2010 wurden Testfahrten im Netz durchgeführt.

Am 10.04.2010 erfolgten die ersten Fahrten mit Publikum zwischen 9:00 bis 15:00 auf der Strecke Jakominiplatz - Liebenau/Murpark. Die Fahrt mit dem Wagen 201 war an diesem Tag kostenlos.

Mit der ersten Variobahn hielt in Graz ein neues Zeitalter Einzug. Ab 11.04.2010 sollten Fahrkarten in der Straßenbahn nur mehr am Automaten, die in jede Garnitur neu eingebaut wurden, erhältlich sein und nicht mehr beim Fahrer, wie bisher üblich.
Sollte, da die Automaten nicht einmal eine Woche funktionierten, da es "Software-Probleme" gab. Die Automaten blieben so teilweise bis Oktober außer Betrieb. In Betrieb genommen wurden sie (nach eigener Beobachtung) zuerst in den Variobahnen und Wagen der Reihen 600 und 650, also in den neueren Garnituren des Fuhrparks. In der Zwischzeit waren Fahrkarten wieder beim Fahrer/bei der Fahrerin erhältlich.
In diesen Monaten wurde man als Fahrgast gefoppt, da es keinerlei Hinweise von außen über den Betrieb des Automaten der Garnitur gab in der man gerade eingestiegen ist. So wurde man vom Fahrer/der Fahrerin (allzu oft) "freundlich" auf den Betrieb des Automaten hingewiesen (der Fahrer verkaufte in dieser Garnitur ja keine Fahrscheine).

Schon vor der Lieferung der ersten Variobahn gab es Diskussionen die Garnituren statt in der 27-Meter- in einer 37-Meter-Version zu bestellen. Da der Bau der "Entlastungsstrecke" weiterhin auf sich warten lässt und so die Herausnahme von Linien aus der Herrengasse und die Verdichtung des Takts der anderen Linien weiterhin ausgeschlossen ist, handelt es sich hierbei um die einzige Möglichkeit die Kapazität der Straßenbahn in der Innenstadt zu erhöhen. Die Kosten für zumindest eine Teillieferung der Garnituren in der Langversion würde sich von 97 Mio. auf ca. 117 Mio. Euro erhöhen.
Aber auch die Hauptremise Steyrergasse müsste für 18. Mio Euro erweitert bzw. umgebaut werden, da beim letztmaligen Ausbau (Kauf der
"Cityrunner") die Anschaffung zukünftig längerer Garnituren nicht einkalkuliert wurde.

 
      Seite aktualisiert am Sonntag, 15. Februar 2015      
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