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Die Geschichte der Pferdebahn in Graz
Grazer Tramway (GT; Eigentümer: Bernhard Kollmann; Linksverkehr); 1878 bis 1887

   
   


Am 25.02.1878 schloss die Stadt Graz mit Bernhard Kollmann, Brünner Tramway-Unternehmer und Direktor der Prager Tramway, einen Vertrag über den Bau einer normalspurigen (1435mm) Pferdebahn ab.

Am 15.04.1878 erhielt er vom Handelsministerium die Konzession für den Bau einer Strecke mit folgender Führung:

Südbahnhof  (Hauptbahnhof) - Lastenstraße (Bahnhofgürtel) - Annenstraße - Murplatz (Südtiroler Platz) - Franz Carl-Kettenbrücke (Hauptbrücke) - Murgasse - Hauptplatz - Herrengasse - Jakominiplatz - Gleisdorfer Gasse - Glacisstraße - Geidorfplatz, mit der allfälligen Variante Herrengasse - Carl Ludwig-Ring (Opernring) und die Alleegasse (Girardigasse) und von dort über die Glacisstraße zum Geidorfplatz.

Dauer der Konzession: 50 Jahre[1]

 

  06.05.1878 Beginn der Gleislegung in der Annenstraße.[2]
  08.06.1878 Eröffnung der 2,2km langen zweigleisigen Strecke Südbahnhof (Hauptbahnhof) - Jakominiplatz.
Bauzeit: 24 Tage[3]

 

07.07.1878

Zweigleisige Verlängerung der Strecke vom Jakominiplatz über Gleisdorfer Gasse und oberer Glacisstraße bis zur Kreuzung Maiffredygasse/Leonhardstraße.
Gesamtlänge: 2,85km[4]
  09.08.1878 Zweigleisige Verlängerung von der Maiffredygasse in die Leonhardstraße (Länge: 605m). Ende August erfolgte die zweigleisige Verlängerung der Strecke bis zur Kreuzung Lusthausgasse (Hartenaugasse)/Schanzelgasse.
Gesamtlänge: 3,98km[5]
  Sommer 1879 Verlegung der Gleisanlage beim Südbahnhof von der Lastenstraße (Bahnhofgürtel) auf den Südbahnhof-Vorplatz (Europaplatz). Die Strecke in der Lastenstraße wurde daraufhin aufgelassen.[6]
  28.06.1879

Eröffnung der zweigleisigen Strecke Rechbauerstraße - Geidorfplatz (Hauptlinie). [Abzweigung bei km 2,65 der bestehenden Strecke].
Streckenlänge: 0,86km[7]

Diese Strecke wurde bis 1971 vom "2er" (= Ringlinie, Hauptbahnhof - Hauptbahnhof) befahren.


  12.07.1880 Eröffnung der  zweigleisigen Strecke Jakominiplatz - Industriehalle (Messeplatz) (Option: Verlängerung bis zum Bahnhof der Ungarischen Westbahn).
Streckenlänge: 1,38km[8]


  26.01.1885 Tod von Bernhard Kollmann.

Nach dem Tod von Bernhard Kollmann führten die Erben mit der Stadt Graz Verhandlungen durch, ob diese nicht die Pferdetramway erwerben wolle.

Da es zu keiner Einigung kam, ging das Unternehmen an ein Frankfurter Konsortium über. Der Gemeinderat nützte diesen Anlass um die Bewilligung zum Betrieb der Grazer Tramway davon abhängig zu machen, dass sich das Konsortium verpflichtete:

1.
Die Hauptlinie vom Geidorfplatz zweigleisig durch die Parkstraße, Jahngasse und Wickenburggasse, über Ferdinandsbrücke (Keplerbrücke), Keplerstraße, Lendplatz und Volksgartenstraße bis zum Anschluss an die bestehende Strecke in der Annenstraße fortzusetzen.

2.
Die Strecke in der Leonhardstraße zweigleisig bis zum Hilmteich zu verlängern.

3.
Die Strecke in der Jakominigasse (Jakoministraße) bis zum Ungarischen Westbahnhof (Ostbahnhof) eingleisig zu verlängern.

4.
Eine Strecke zum zukünftigen Zentralfriedhof zu bauen.[9]

  03.02.1887 Übertragung aller Konzessionen an das Frankfurter Konsortium und Verlängerung aller erteilten Konzessionen bis zum Jahr 1938.[10]

  



Einzelnachweise

  1. STERNHART, Hans: Straßenbahn in Graz. Wien: Slezak, 1979, S. 7.
  2. Ebd.
  3. Ebd. S. 8.
  4. Ebd. S. 9.
  5. Ebd.
  6. Ebd.
  7. Ebd.
  8. Ebd. S. 10.
  9. Ebd.
10. Ebd. S. 10-11.
 


 

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      Seite aktualisiert am Sonntag, 15. Februar 2015      
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